Veröffentlicht: 09.06.2019
Die Überzeugungen und Werte der Business and Professional Women (BPW) Switzerland stehen für eine alles umfassende Chancengleichheit:
Basierend auf diesen Grundsätzen ist es für BPW Switzerland klar, dass wir den 14. Juni als Aktionstag nutzen wollen, um auf die noch zu erreichenden Ziele aufmerksam zu machen. Die Gleichstellung von Frau und Mann geht nicht nur linke Parteien und Gewerkschaften, sondern alle etwas an. Als Berufsfrauen streiken wir nicht, nutzen aber diesen Tag, um unsere Stimme zu erheben und aufzurufen, dass sich Frauen und Männer für mehr Chancengleichheit engagieren!
Es gibt noch einiges zu tun:
Mehr Frauen in der Teppichetage
Frauen sind in der Führungsetagen der Schweizer Wirtschaft auch im Jahr 2019 immer noch massiv untervertreten. In der Schweiz ist nur jeder fünfte Verwaltungsrat und nur jedes zehnte Geschäftsleitungsmitglied eine Frau. Unter den CEOs beträgt der Frauenanteil gerade einmal vier Prozent, unter den Verwaltungsratspräsidenten drei Prozent. Und dies obwohl Studien belegen, dass Firmen mit einem grösseren Anteil an Frauen in Führungspositionen bessere Resultate erzielen.
Deshalb fordern wir
Es braucht griffige Massnahmen, damit die in der Verfassung verankerte Lohngleichheit auch durchgesetzt wird. Das Parlament hat in der Wintersession 2018 einen Schritt in diese Richtung vollzogen und die Revision des Gleichstellungsgesetzes verabschiedet. Damit werden alle Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitenden (Lernende werden nicht angerechnet) dazu verpflichtet, während 12 Jahren alle 4 Jahre eine Lohngleichheitsanalyse durchzuführen. Wir erwarten nun, dass die Wirtschaft nun nachzieht und das moderate Gesetz umsetzt. Der Aufwand dafür ist gering und der Bund stellt seit längerem die notwendigen Instrumente dafür zur Verfügung.
Der Equal Pay Day – der internationale Tag der Lohngleichheit – führen BPW Switzerland seit nun zehn Jahren durch und wir hoffen jedes Jahr, das wir endlich damit aufhören können. Dieses Jahr fiel der Equal Pay Day auf den 22. Februar. Denn bis zu diesem Tag haben die Arbeitnehmerinnen in der Schweiz gratis gearbeitet, während ihre männlichen Kollegen bereits seit dem 1. Januar ihren Lohn erhalten.
Wir fordern
Unser Steuersystem und die Berechnung der Fremdbetreuungskosten sind heute in der Schweiz so angelegt, dass sich in vielen Fällen die Erwerbstätigkeit für Frauen nicht lohnt. Dazu kommt, dass Frauen grossmehrheitlich Teilzeit arbeiten. Teilzeitarbeit ist aber auch gleichzusetzen mit einem Verzicht auf Karrierechancen sowie tieferen Beiträgen an die Sozialversicherungen und Einbussen bei der Altersvorsorge. Frauen erhalten durchschnittlich 37 % weniger Rente als Männer.
Deshalb fordern wir