Die Debatte in Anwesenheit unserer zwei BPW-Bundesrätinnen Viola Amherd und Karin Keller-Sutter war respektvoll und es gab viele Gänsehaut-Momente. Es herrschte eine Energie des Aufbruches und des Zusammenstehens. Die verabschiedeten Forderungen werden nun in Form von Petitionen an das Schweizerische Parlament weitergereicht.
Organisiert von alliance F, der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen gemeinsam mit den Evangelischen Frauen Schweiz (EFS), dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV), dem Dachverband Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen (SGF), dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund (SKF) und der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EKF) ist nach dreissig Jahren das zweite Mal, dass sich Frauen zu einer Session treffen.
Chancengleichheit im Erwerbsleben
Die Kommission Arbeit und Vorsorge wurde präsidiert durch die Nationalrätin Kathrin Bertschy und unsere Co-Präsidentin Claudine Esseiva. Ein Dauerbrenner ist die Lohngleichheit. Für Karin Stadelmann, BPW Luzern und Mitglied der Kommission ist klar: „Wir brauchen wiederkehrende Lohnanalysen, um eine aussagekräftige Datenlagen zu haben und unternehmerische Entwicklungen sichtbar zu machen.“
Weiter wurde die Motion zur Schaffung eines Fonds (FAKI) zur Finanzierung und zum Ausbau einer Kinderbetreuungsinfrastruktur verabschiedet. Nach dem Vorbild des Bahninfrastrukturfonds sollen Bund, Kantone und Gemeinden gemeinsam einen Fonds errichten, damit die Finanzierung der ausserfamiliären Kinderbetreuung sichergestellt wird. Maja Neuenschwander, BPW Bern führt aus: „Es gibt heute zu wenig Krippenplätze und sie sind zu teuer. Der Fonds hilft, die Kosten zu senken und den Ausbau zu fördern.“
Ebenfalls klar verabschiedet wurde die Forderung nach der Individualbesteuerung. Studien zeigen unbestritten die positiven Effekte der Individualbesteuerung für die Gleichstellung auf.
Beim Thema Arbeitsgesetz erklärt BPW Mitglied Miriam Christen-Zarri die Notwendigkeit einer Gesetzesanpassung: „Hausangestellte sind aktuell nicht dem Arbeitsgesetz unterstellt, so haben sie zum Beispiel keinen Mutterschaftsschutz. Es sind grossmehrheitlich Frauen mit Migrationshintergrund, um so wichtiger ist es, dass sie eine gesetzliche Absicherung haben.“ Die Frauensession schlägt eine entsprechende Gesetzesrevision vor.
Gleichstellung im Alter
Es gibt nicht nur den Gender Pay Gap, sondern auch den Gender Pension Gap. Unsere Co-Präsidentin Beatrice Lüthi und Mitglied der Kommission für Freiwilligen und Care-Arbeit macht deutlich: „Der Gender Pension Gap ist auf die unbezahlte Care-Arbeit zurückzuführen. Es braucht strukturelle Anpassungen, aber auch verstärkte Aufklärung und das Hinterfragen von Rollenbildern in der Familie.“ Die Frauensession fordert die Abschaffung des Koordinationsabzugs und die Schaffung von Erziehungs- und Betreuungsgutschriften für die zweite Säule (BVG).
Das sind nur ein paar ausgewählte Themen, die auch uns BPW beschäftigen und zu den wir seit Jahren bzw. Jahrzenten Forderungen stellen. BPW geht voll Inspiration, Freude und Motivation aus dieser Frauensession hinaus. Claudine Esseiva, Co-Präsidentin ist stolz auf die Beiträge der BPW. "Wir waren dabei als Kommissionspräsidentinnen, als Kommissionsmitglieder, als Sprecherinnen, als Staff im Hintergrund und als Beobachterinnen. Wir freuen uns bei nächster Gelegenheit noch mehr darüber zu berichten. Und selbstverständlich werden wir genau beobachten, was aus all diesen Forderungen im Parlament wird."
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Kontakt:
Claudine Esseiva, Co-Präsidentin, Mobile 078 801 99 99, claudine.esseiva@bpw.ch
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