Der Schweizer Verband der Business and Professional Women, kurz BPW Switzerland, feiert am 11. September 2022 das 75-jährige Bestehen. Zeit, um zurückzublicken auf eine bewegte Geschichte des grössten Verbandes von erwerbstätigen Frauen mit großartigen und prägenden Frauen wie Elisabeth Feller und Rosmarie Michel. Aber auch Zeit, um noch vorne zu blicken, was es noch zu tun gibt und wie sich BPW als treibende Kraft für die Unabhängigkeit der Frauen positionieren. Das Jubiläumsjahr begeht der schweizerische Verband mit Feiern in den 40 Schweizer Clubs, denn es sind die Clubs, die unser Vereinsleben aktiv gestalten und die rund 2200 Mitglieder, die uns zu dem machen, was wir sind – eine Vereinigung, die sich aktiv für die finanzielle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Unabhängigkeit der Frauen in der Schweiz und weltweit engagieren.
BPW Switzerland wurde am 11. September 1947 unter dem Namen „Schweizerischer Verband der Berufs- und Geschäftsfrauen" im Zürcher Restaurant zum Königsstuhl gegründet.
Dr. Dora Grob-Schmid, Beamtin, Schriftstellerin und Begründerin der Berufs- und Geschäftsfrauen Zürich führte anlässlich der Gründungsversammlung aus, wie sie sich die Mitglieder des Verbandes vorstellt: „Die schweizerische Frau unseres Verbandes sollte eine flotte, innere Lebenshaltung haben, sie sollte so weit sein, Kleinlichkeit, Ängstlichkeit und Mangel an Selbstbewusstsein überwunden zu haben. Auch eine Spur von Neid sollte unter den Berufsfrauen überwunden sein, und es sollte eine Noblesse unter den Geschäftsfrauen herrschen (…)“. (Zitiert aus dem Gründungsprotokoll, welches sich im Archiv der Gosteli Stiftung befindet)
Von den 29 anwesenden Frauen erklärten 13, bei der Gründung dabei sein zu wollen. Die Horgener Fabrikantin Elisabeth Feller (1910-1973) wurde zur ersten Präsidentin gewählt.
Die erste Präsidentin
Elisabeth Feller hatte 1931 mit nur 21 Jahren die Geschäftsleitung der Adolf Feller AG übernommen. Eine solche Verantwortung in Zeiten, in welchen Frauen in Geschäftsleitungen noch kaum vertreten waren, erforderte sicherlich eine grosse Portion Mut und Unerschrockenheit, vor allem aber vertrauensvolle Beziehungen. So ging Fellers Motivation für die Gründung des Verbandes weit über die Förderung von Frauen im Berufsleben hinaus. Sie strebte danach, Frauen in der Schweiz miteinander zu verbinden, wollte anspornen, motivieren, Vorbild und Freundin sein. Obwohl sie selbst keine Kinder hatte, setzte sich Feller bereits vor 75 Jahren für die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit ein und gründete in ihrem Unternehmen die erste Kinderkrippe. Als Arbeitgeberin lobbyierte Elisabeth Feller während Jahren für das Postulat «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit». Beides Themen, für welche sich BPW in der Schweiz heute noch täglich einsetzen.
Elisabeth Feller wurde später die erste Präsidentin nicht-englischer Sprache der International Federation of Business and Professional Women. Es ist uns eine besondere Ehre, dass ihre Nachfolgerin Rosmarie Michel, Preisträgerin des ersten SEF Women Award und eine der ersten Verwaltungsrätinnen in unserem Land, auch heute noch mit über 90 Jahren für uns BPW eine treibende Kraft ist und mithilft, das Erbe von Elisabeth Feller hochzuhalten.
Die lokalen und regionalen Clubs
Der Gründung des Schweizer Verbandes der Berufs- und Geschäftsfrauen gingen die Gründungen der heutigen BPW Clubs Zürich (1945) und Bern (1946) voran. Das Jubiläum von BPW Switzerland ist untrennbar verbunden mit der Geschichte der Schweizer Clubs. So wurden bereits in den Jahren 1949 die Clubs Luzern, Appenzell/St. Gallen und im Jahr 1950 BPW Club Aarau und Thun gegründet. BPW Switzerland lebt von der Regionalität und der gleichzeitigen Verbundenheit in den schweizerischen und internationalen Verbänden.
Im Jahr 2022 haben sich die 40 Schweizer Clubs auf Spurensuche in ihrer eigenen Geschichte begeben. Erscheinen wird diese im Courrier, dem jährlich publizierten Verbandsmagazin von BPW Switzerland, auf welche Sie hier eine exklusive Vorschau haben.
Für die Redaktion des BPW Courrier bedanken wir uns herzlich bei der Journalistin Monique Ryser, sowie bei Ines Senger für die Grafik.
Die aktuellen Themen
BPW Switzerland blicken im Jahr 2022 aber nicht nur zurück. Zu viele Themen, welche bereits vor 75 Jahren von Relevanz waren, sind es weiterhin:
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Wir vernetzen Frauen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, ausserhalb ihrer „bubble“ miteinander. Mit unserem Mentoringprogramm, aber auch durch die zahlreichen Clubanlässe finden diese in ganz persönlichen Austausch.
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Mit der Kampagnenwoche zum „Equal Pay Day“ machen wir die weiterhin bestehende Lohnschere zwischen Frauen und Männern sichtbar und setzen uns für gleiche Bezahlung ein sowie für die Beseitigung des „Gender Pension Gap“ ein.
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Mit dem LENA-Stipendium unterstützen wir altersunabhängig Frauen in Notsituationen mit finanzieller Unterstützung und Mentoring bei einer Aus- oder Weiterbildung oder einem Quereinstieg.
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Mit der Kampagne „Frauen in die Cheffetagen“ machen wir die „Macherinnen“ in unserem Netzwerk sichtbar und bieten Inputs, wie eigene Wege eingeschlagen werden können.
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Wir beteiligen uns aktiv an politischen Prozessen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gleichstellung von Frauen: BPW Switzerland setzen sich aktiv ein für die Initiative zur Individualbesteuerung, als Massnahme zum Ziel einer modernen Gestaltung von Beruf und Familie.
Dass BPW Switzerland dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiern dürfen, ist dem Engagement und dem unermüdlichen Einsatz unzähliger Frauen aus der ganzen Schweiz zu verdanken. Wir stehen auf ihren Schultern und werden uns darauf nicht ausruhen.
Denn, es gibt noch viel zu tun. Wie die Zürcher Unternehmerin und Past President von BPW International Rosmarie Michel an der diesjährigen Delegiertenversammlung in Lausanne ausführte: „Wir müssen heute tun, was morgen notwendig ist.“
Wir sind bereit für die nächsten 75 Jahre.
Weitere Informationen:
Claudine Esseiva, Co-Präsidentin BPW Switzerland:
claudine.esseiva@bpw.ch, 078 801 99 99
Sandra Jauslin, Co-Präsidentin BPW Switzerland: sandra.jaulin@bpw.ch
Linda Herzog-Mayer, Co-Geschäftsführerin BPW Switzerland:
linda.herzog@bpw.ch, 0765946269
Brigitte Ramseier, Co-Geschäftsführerin BPW Switzerland:
brigitte.ramseier@bpw.ch, 076 337 29 62
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