Der Equal Pay Day – eine Initiative von BPW Switzerland

Der Equal Pay Day – eine Initiative von BPW Switzerland

In über 20 Schweizer Städten und Gemeinden verteilen Frauen und Männer die roten Equal Pay Day-Taschen und Informationsmaterial zum Stand der Lohndiskriminierung in der Schweiz. Die Taschen sind das Symbol dafür, dass Frauen auch heute noch für gleichwertige Arbeit 14,6 % weniger Lohn in der Tasche haben als Männer.


Veröffentlicht: 22.02.2019

Seit 1981 ist die Gleichstellung der Geschlechter in der Bundesverfassung verankert – seit 1996 konkretisiert das Gleichstellungsgesetz den Verfassungsauftrag für das Erwerbsleben: Es verbietet direkte wie indirekte Diskriminierungen in allen Arbeitsverhältnissen und soll die Chancengleichheit im Erwerbsleben sicherstellen.  Die Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS Stand 2016) zeigen jedoch klar auf: Auch 23 Jahre später verdienen Frauen durchschnittlich 14,6 % weniger als Männer in vergleichbarer Position. 
 
Moderate Revision des Gleichstellungsgesetzes – jetzt ist die Wirtschaft am Zuge.
Es braucht griffige Massnahmen, damit die in der Verfassung verankerte Lohngleichheit auch durchgesetzt wird. Das Parlament hat in der Wintersession 2018 einen Schritt in diese Richtung vollzogen und die Revision des Gleichstellungsgesetzes verabschiedet. Damit werden alle Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitenden (Lernende werden nicht angerechnet) dazu verpflichtet, während 12 Jahren alle 4 Jahre eine Lohngleichheitsanalyse durchzuführen. Auch wenn die Referendumsfrist noch läuft, erwarten wir, dass die Wirtschaft nun nachzieht und das moderate Gesetz umsetzt. Der Aufwand dafür ist gering und der Bund stellt seit längerem die notwendigen Instrumente dafür zur Verfügung.
 
Der Equal Pay Day – der internationale Tag der Lohngleichheit – fällt in der Schweiz dieses Jahr auf den 22. Februar. Denn bis zu diesem Tag haben die Arbeitnehmerinnen in der Schweiz gratis gearbeitet, während ihre männlichen Kollegen bereits seit dem 1. Januar ihren Lohn erhalten. Nachvollziehbare Gründe, warum eine Frau für dieselbe Arbeit und Leistung weniger verdienen soll als ein Mann, gibt es aus Sicht der Business & Professional Women Schweiz keine.
 
Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass Unternehmen bereits ab 50 Mitarbeitenden zur Lohnanalyse verpflichtet worden wären, danken wir dieses Jahr der Politik, dass sie diesen notwendigen Schritt zur Lohntransparenz vollzogen hat und fordern gleichzeitig die Wirtschaft auf nun nachzuziehen.
 
Für Fragen und Interviews:
Claudine Esseiva, Präsidentin BPW Switzerland, 078 801 99 99, claudine.esseiva@bpw.ch